Über Generative KI und Ihren Einfluss auf die Fotografie

Technologie entwickelt sich ständig weiter und verändert unser Leben. Daher lohnt sich auch zu untersuchen, wie sich die Arbeit von Fotografen in Zukunft verändern wird. In diesem Blogeintrag werfe ich einen genaueren Blick auf eine bestimmte Technologie, die aktuell hohe Wellen schlägt: ChatGPT.

Bei ChatGPT handelt es sich um ein von OpenAI entwickeltes KI-gestütztes Sprachmodell. Es wurde auf einem riesigen Datensatz an Webseiten und Dokumenten trainiert, um nun mit bemerkenswerter Genauigkeit Text zu verstehen und zu generieren. Neben zahlreichen anderen Branchen hat ChatGPT das Potenzial, die Arbeitsweise von Fotografen in mehrfacher Hinsicht zu verändern.

  1. Verbesserte Social-Media-Präsenz: Soziale Medien sind für Hobbyfotografen zu einer wichtigen Plattform geworden, um ihre Arbeit zu präsentieren und mit ihrem Publikum in Kontakt zu treten. ChatGPT kann bei der Erstellung von Bildunterschriften, Hashtags und Beiträgen für soziale Medien helfen und macht es Hobbyfotografen leichter, ihre Arbeit mit der Welt zu teilen.

  2. Personalisiertes Lernen: ChatGPT kann auch eine wertvolle Ressource für Hobbyfotografen sein, die ihre Fähigkeiten verbessern möchten. Es kann Tipps, Empfehlungen und persönliche Ratschläge bereitstellen, die Hobbyfotografen dabei helfen, sich weiterzuentwickeln und ihr Handwerk zu verbessern.

  3. ...

Hast du bis zu diesem Zeitpunkt etwas bemerkt? Nein? Dann wirst du wahrscheinlich überrascht sein, dass die Einleitung dieses Beitrags nicht von mir geschrieben wurde, sondern von ChatGPT (chat.openai.com). Es brauchte nur eine kurze Beschreibung der Art der Einleitung, die ich haben wollte, der Rest wurde für mich erledigt. Keine Schreibblockade, stattdessen jede Menge Ideen in Sekundenschnelle.

Ein Ausschnitt meiner Diskussion mit ChatGPT über den möglichen Einfluss von Chatbots auf die Welt der Fotografie. Die Unterhaltung mit ChatGPT habe ich auf Englisch geführt, allerdings kann ChatGPT auch Deutsch sprechen!

Als Masterstudent der Informatik habe ich über schnell gelernt, dass ChatGPT ein unschätzbares Werkzeug für zahlreiche Aufgaben sein kann. Programmieren, Literaturrecherche und Brainstorming sind auf einen Schlag viel effizienter. ChatGPT entpuppte sich schnell als ein virtueller Assistent, der mir Kontexte erklärt und zahlreiche neue Ideen vorschlägt, wenn ich bei einem Problem mal stecken bleibe! (Tipp: Auf der Suche nach Ideen für ein Geburtstagsgeschenk? Erklär ChatGPT, was die zu beschenkende Person mag, und der Chatbot gibt dir maßgeschneiderte Listen von Ideen!)

Trotzdem habe ich bemerkt, dass ChatGPT bisher noch keine Verwendung für meine Fotografie hat. Folglich habe ich etwas recherchiert und mich mit ChatGPT darüber unterhalten, wie Chatbots in Zukunft auch Fotografen unterstützen könnten.

Personalisiertes Lernen mit Chatbots

Wenn man darüber nachdenkt, wie sich ChatGPT auf die Welt der Fotografie auswirken wird, muss man zunächst bedenken, dass Chatbots die Art und Weise, wie wir in Zukunft auf Informationen zugreifen, grundlegend verändern werden. Während wir bisher unsere Fragen rund um die Fotografie zuerst gegoogelt und die Antwort aus den Suchergebnissen herausgefriemelt haben, werden uns zukünftig Chatbots eine maßgeschneiderte Antwort geben. ChatGPT, trainiert auf die Millionen von Webseiten, liest im Grunde das Web für uns, um anschließend unsere Fragen zu beantworten.

Wenn man das berücksichtigt, wird klar, dass Chatbots nicht nur die Websuche revolutionieren, sondern auch die Art und Weise verändern werden, wie wir Fotografie lernen. Um dies zu verdeutlichen, habe ich mir eine paar mögliche Szenarien ausgedacht, die ganz gut beschreiben, wie Chatbots zu einem personalisierten und intuitiven Ansatz beim Erlernen der Grundlagen der Fotografie führen werden.

Was ist essenziell für ein gutes Landschaftsfoto?

Die Antwort auf diese Fragen zu finden, war eines der ersten Dinge, die ich wissen wollte, als ich 2018 begonnen habe, intensiver zu fotografieren. Damals hätte ich gerne einen Chatbot wie ChatGPT zur Seite gehabt. Anstatt passiv das Wissen von YouTube-Videos und Webseiten aufzusaugen, haben Fotografie-Anfänger heute einen virtuellen Assistenten zur Hand, der jede einem jede noch so „dumme“ Frage beantwortet.

Wie ging das mit dieser Schwarz-Weiß-Umwandlung nochmal?

Garbage in, garbage out. Das englische Sprichwort, was sich mit „Müll rein, Müll raus“ übersetzen lässt, beschreibt sehr treffend, dass auch heutige Fotoprogramme ein schlechtes Foto nicht in ein gutes verwandeln können. Dennoch ist die Nachbearbeitung meiner Meinung nach ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Digitalfotografie. Ein Bild nachzubearbeiten erlaubt es einem nicht nur die Stimmung eines Bildes unterstreichen, sondern diese überhaupt erst sichtbar zu machen.

Trotz (oder gerade wegen) der enormen Möglichkeiten können die heutigen Nachbearbeitungsprogramme anfangs sehr überwältigend wirken. Besonders als Anfänger, können einen die zahlreichen Einstellungen davon abhalten, die ersten Schritte zu unternehmen. In diesem Fall ist es sehr hilfreich, wenn man ein paar Tipps zum Umgang mit bspw. Lightroom CC gibt (siehe folgendes Bild).

Und auch, wenn Tipps sehr hilfreich seien können, werden Chatbots in Zukunft Fotografen noch viel mehr unter die Arme greifen. Mit dem von OpenAI gerade veröffentlichten Plugin-Store können Entwickler von nun an ihre Software direkt in ChatGPT integrieren, um so eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen ihrer Software und dem Chatbot zu ermöglichen. Das bedeutet, dass (zukünftig) Anfänger ihre Bilder bearbeiten können, indem sie Chatbots mit Anweisungen füttern, anstatt die Schieberegler selbst zu bedienen. KI-Startups im Bereich Bildbearbeitung, wie Genmo, könnten so Nachbearbeitungsroutinen massiv beschleunigen und ganz nebenbei Bearbeitungsvorschläge liefern. Software per Text oder Sprache zu nutzen, verringer die Einstiegshürde für neue Nutzer massiv!

Eine persönliche Schreib-Assistenz

ChatGPT macht nicht nur Wissen leichter zugänglich, sondern ist auch eine große Hilfe beim Schreiben von Texten. Auf der Grundlage grober Ideen kann der Chatbot einen ersten Textentwurf in Sekundenschnelle erstellen.

Soziale Medienpräsenz

Eines der Dinge, mit denen ich am meisten zu kämpfen habe, wenn es um das Schreiben von Texten im Zusammenhang mit der Fotografie geht, ist das Finden von Ideen für Bildunterschriften für Social Media. Hier ist es sehr hilfreich, eine Reihe von Ideen zu kriegen, mit denen man beginnen kann. Auch hier kann ChatGPT einem helfen. Beschreibe einfach ein Bild, und ChatGPT liefert dir mögliche Bildunterschriften. Keine Schreibblockade mehr. Einfach ein paar Ideen vorschlagen lassen und los geht’s!

Kundenbetreuung

Neben den sozialen Medien kann ein Schreibassistent auch bei der Bearbeitung von Kundenanfragen hilfreich sein. Auch wenn das bei mir (noch) nicht der Fall ist, kenne ich Fotografen, die viel Zeit mit der Beantwortung von E-Mails ihrer Kunden verbringen. Indem sie ChatGPT den Inhalt der zu schreibenden Mail mitteilen, kann ChatGPT die gesamte Formulierung für Sie übernehmen. Das bedeutet: weniger Zeit für das Schreiben von Mails und mehr Zeit für die Fotografie.

Text zu Bild

ChatGPT und andere Chatbots generieren Text auf der Grundlage einer Eingabeaufforderung. Aber was ist mit der Erstellung von Bildern? Eine kurze Beschreibung des Wunschbildes abgeben, und zack, da ist es. Klingt weit hergeholt? Ist es aber nicht. Die Technologie dafür existiert bereite heute!

Was ein atemberaubendes Bild – aber nicht echt. AbsolutelyAI, ein australisches Start-up-Unternehmen, hat Machine-Learning-Modelle benutzt, um dieses Bild zu generieren.

Generiertes Waldfoto mit Hilfe von deepai.org.

Es war im Februar, als große Schlagzeilen in der Fotowelt viral gingen. Zeitungen und Technikmagazine auf der ganzen Welt berichteten über ein Start-up-Unternehmen, das mit einem KI-generierten Bild einen Fotowettbewerb gewonnen hat. Besagter Wettbewerb wurde von DigiDirect, einem australischen Elektronikunternehmen, veranstaltet, um das Sommerfoto 2023 zu küren. Eigentlich verlief alles wie jedes Jahr. Bis auf ein kleines Detail, denn nach der Bekanntgabe der Wettbewerbsergebnisse durch die Jury stelle sich heraus, dass der Gewinner das Bild kein Fotograf, sondern ein KI-Modell des australischen Start-ups AbsolutelyAI.

Die Reaktionen in den sozialen Medien reichten von blanker Empörung über die Einreichung eines gefälschten Bildes bis hin zu Bewunderung für die Technologie. Was ich neben den zahlreichen Kommentaren jedoch viel interessanter fand war, darüber nachzudenken, was dies eigentlich für die Kunst der Fotografie bedeutet. Was ist die Arbeit von Fotografen in einer Welt wert, in der KI-Modelle einer Jury aus erfahrenen Fotografen vorgaukeln können, dass gefälschte Bilder echt sind? Mit derart leistungsfähigen Modellen kann jeder beeindruckende Bilder erstellen, ganz ohne Kameraausrüstung, ohne einen Meter vor die Tür zu setzen. Alles, was man braucht, ist eine Idee und Zugang zu einem KI-Modell.

Und auch wenn ich keine endgültige Antwort auf diese Frage habe, denke ich, dass es in Zukunft für Fotografen wichtiger denn je sein wird, in Projekten zu arbeiten. Projekte ermöglichen es uns, Orte häufiger aufzusuchen, eine tiefere Verbindung zu ihnen zu bekommen und eine Geschichte zu erzählen. Es wird die Mischung aus geplanten und spontanen Ereignissen von Projekten sein, die einzigartige und herausragende Bilder hervorbringen wird – Bilder, die man sich nicht ausdenken kann, wenn man vor einem Bildschirm sitzt.

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