Lernen von Rachael Talibart und Mark Littlejohn
Von den Besten lernen. Diese Gelegenheit bietet sich mir jedes Jahr auf dem internationalen Fotofestival in Lünen, Deutschland. Auch dieses Jahr hatte ich zwei Tage lang die Gelegenheit, die Ausstellung zweier Fotowettbewerbe zu besuchen (wo in diesem Jahr auch eines meiner Bilder zu sehen war woop!) und zahlreichen Vorträgen zu lauschen! 48 Stunden Fotografie pur!
Meine persönlichen Highlights in diesem Jahr waren die Vorträge von Rachael Talibart und Mark Littlejohn. Ich folge beiden Fotografen seit Jahren auf Social Media und war im Vorhinein sehr gespannt, mehr über ihre Herangehensweise an die Fotografie zu lernen. Und was soll ich sagen: Beide haben meine Erwartungen übertroffen. Rachael und Mark erzählten authentisch von ihrem persönlichen Weg zur Fotografie, was sie mit ihrer Arbeit erreichen wollen und gaben vor allem jede Menge Ratschläge, sowohl zur Fotografie als auch zum Leben! In den folgenden Zeilen teile ich zwei der meiner Meinung nach wichtigsten Tipps.
Rachael Talibart und die Langeweile als Quelle der Kreativität.
Eine der zentralen Botschaften von Rachael war, wie wichtig es ist, sich an einem Ort zu langweilen. Für sie ist diese Langeweile eine Quelle der Kreativität. Langeweile motiviert sie dazu, mit unterschiedlichen Verschlusszeiten zu arbeiten, andere Perspektiven einzunehmen und unter anderen Bedingungen zu fotografieren. Laut ihr sind es diese Dinge, die ihr ermöglichen, herausragende Bilder zu machen. Um diese Kreativität zu fördern, beschränkt sie sich absichtlich auf fünf Orte, die sie immer wieder aufsucht.
„Tanze, als ob niemand zuschaut“ - Mark Littlejohn.
Die stärkste persönliche Botschaft von Mark Littlejohn war seine Ansicht über die Suche nach einem persönlichen Stil in der Fotografie. Auf der Bühne erzählte Mark offen von seiner Liebe zum Split-Toning, einer Technik in dem man in der Nachbearbeitung die Schatten und Höhen leicht einfärbt. Laut Mark ermöglich die Technik es ihm das Gefühl, das er bei der Aufnahme des Bildes hatte, zu verstärken. Darüber hin aus ist das Split-Toning einer der Gründe, warum ich schnell ein „Mark Littlejohn Original“ erkenne.
Während ich persönlich seine Bearbeitungen liebe, scheint es so, als ob viele Leute seine Bildbearbeitung kritisieren. Marks Einstellung und Antwort darauf ist voller Selbstvertrauen. “Tanze also niemand zuschaut. Bei der Fotografie geht es darum, seine eigene Melodie zu finden, nach seinem eigenen Rhythmus zu tanzen. Solange ich glücklich bin, solange ich lächle, tue ich das Richtige.“